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©1986, 1990 U. 2002 John Petroff, edited 2007 by Birgit Senger |
EINFÜHRUNG
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Wesen und dem Zweck der
wissenschaftlichen Betrachtung der Wirtschaft. Wir beschäftigen uns mit der
Methodik. Wir unterscheiden zwischen positiver (anschaulicher) Wirtschaft und
normativer (oder politischer) Wirtschaft. Klassifiziert werden verschiedene
Bereiche der Wirtschaft. Einige Irrtümer wirtschaftlicher Analysen werden
betrachtet.
DAS WESEN DER VOLKSWIRTSCHAFT
Volkswirtschaft ist eine Sozialwissenschaft, welche sich mit dem
menschlichen Verhalten bezüglich des Konsumierens, Produzierens und der
Vertreibung von Gütern und Diensten beschäftigt. Man erkennt, dass produktive
Ressourcen limitiert sind und dass alle menschlichen Bedürfnisse an Material
nicht zufrieden gestellt werden können. Es wird nach der effizientesten Nutzung
der produktiven Ressourcen unter Betrachtung der maximalen Zufriedenstellung
der menschlichen Bedürfnisse an Material gesucht. Die Wirtschaft betrachtet
üblicherweise Probleme aus der Perspektive der Gesellschaft.
METHODENLEHRE
Die Wirtschaftswissenschaft benutzt Modelle. Modelle sind vereinfachte
Strukturen, welche sich auf viele Verallgemeinerungen und Annahmen berufen.
Zuerst werden Hypothesen aufgestellt. Jede Hypothese wird mit empirischen
Angaben getestet. Wenn sie sich bestätigt, wird die Hypothese eine Theorie,
ein Gesetz oder ein Grundsatz. Modelle werden ebenfalls benutzt, um Vorhersagen
zu
treffen.
Wirtschaft befasst sich mit dem Wohl der Menschen bezogen auf Materialvorkommen. Dabei wird versucht zu erklären, wie und warum es erreicht werden soll. |
MODELLE
Ein Modell ist eine vereinfachte Struktur der realen Welt, welches von
verschiedenen Verallgemeinerungen und Annahmen abhängt. Modelle werden benutzt,
um in der darstellenden Wirtschaft Prinzipien zu formulieren und in der
Volkwirtschaft, um Policen zu veranschaulichen.
Ein Modell eines ganzen Landes erfordert normalerweise, dass alle Arbeiter exakt gleich sind. Es wird angenommen, dass alle produzierten Güter gleich sind, so als ob nur eine Ware produziert wird. Ebenso wird angenommen, dass alle Geschmäcker gleich sind. |
CETERIS PARIBUS = IM ÜBRIGEN GLEICH
Es ist eine allgemeine Annahme, die besagt, dass nichts anderes sich ändert.
Das Gesetz der Nachfrage legt die Beziehung zwischen der Menge, die der Käufer kaufen würde und dem Preis fest. Es ist erforderlich, dass das Einkommen unverändert bleibt und angenommen wird, dass sich der Geschmack nicht ändert. Andernfalls könnte sich die Menge aufgrund vom Wandel des Einkommens oder des Geschmacks ändern. Wir können nichts sagen zum Mengenwandel bezüglich von Preisveränderungen. |
BESCHREIBENDE VOLKSWIRTSCHAFT
Die Absicht der positiven oder darstellenden Wirtschaftslehre ist zu
erkunden, was es ist. Modelle werden benutzt, um Theorien abzuleiten und um
Gesetze und Prinzipien in der Beziehung zwischen Wirtschaftssubjekten zu
beobachten. Die Beziehungen werden oftmals als mathematische Formel mit
graphischer Darstellung angegeben. Zwei - sich in die gleiche Richtung
verändernde Ereignisse - werden als unmittelbar in Beziehung stehend bezeichnet,
bei gegensätzlicher Veränderung bezeichnet man sie als umgekehrt verwandt.
Der Wirtschaftler wird zum Beispiel die Faktoren untersuchen, warum Firmen Arbeiter einstellen wollen. Das könnte zum Beispiel aus dem Bedürfnis geschehen, mehr Produkte verkaufen zu wollen. |
NORMATIVE VOLKSWIRTSCHAFT
Der Zweck der positiven oder politischen Wirtschaftslehre ist zu erkunden,
was es ist. Durch Benutzung von Modellen können Vorhersagen getroffen werden.
Diese Annahmen werden dann mit den allgemein akzeptierten Zielen unserer
Gesellschaft verglichen (wie Vollbeschäftigung, Gewerbefreiheit und Marktwert),
angelehnt an Standards, Werte oder Normen (ein höherer Lebensstandard ist
wünschenswert). Policen oder empfohlene Aktionen werden dann von dem Vergleich
abgeleitet.
Wenn der Wirtschaftwissenschaftler herausgefunden hat, dass mehr Arbeiter eingestellt werden müssen, wenn mehr verkauft wird, dann könnte er Regierungsvertretern erforderliche Maßnahmen vorschlagen, den Verkauf anzuregen, um die Arbeitslosenzahl zu verringern. |
ÖKONOMISCHE ZIELE
Nachfolgend sind die wichtigsten ökonomischen Ziele aufgeführt:
1. Wirtschaftswachstum
2. Preisstabilität
3. Wirtschaftlichkeit
4. Vollbeschäftigung
5. Außenhandelsgleichgewicht
6. Wirtschaftliche Sicherheit
7. Gerechte Einkommensverteilung
8. Gewerbefreiheit.
Die ökonomischen Ziele sind nicht allgemein anwendbar und der Grad der
Wichtigkeit kann zwischen den Nationen variieren. Dazu kommt, dass die
wirtschaftlichen Ziele nicht immer komplementär sind. Sie können in der Tat
widersprüchlich oder gegenseitig ausgeschliessbar sein.
IRRTUM DER ZUSAMMENSETZUNG
Einer der Irrglauben im wirtschaftlichen Denken resultiert aus der Annahme:
Was auf einen zutrifft, trifft nicht auf alle zu.
Ein Individuum kann im Wald Einsamkeit finden. Wenn mehrere Individuen in dem selben Wald Einsamkeit suchen, wird niemand einsam sein. |
LOGISCHE FEHLSCHLÜSSE
Logische Fehlschlüsse sind ein Beispiel, welche häufig anzutreffen ist,
wenn man versucht, ökonomische Probleme zu lösen. Es ist der ahnungslose
Glaube,
wenn ein Vorfall aus einer Sache hervorgeht, entsteht der erste Vorfall aus dem
zweiten.
MAKROÖKONOMIK
In der Makroökonomie beschäftigen wir uns mit Beziehungen und Policen in
Bezug auf das ganze Land.
Arbeitslosigkeit wird jede Person im Land irgendwie beeinflussen.Ein anderes typisches Beschäftigungsfeld der Makroökonomie ist die Ermittlung des Kaufverhaltens der einzelnen Personen eines Landes. Zum Beispiel entscheiden die Firmen danach, was sie produzieren und wieviele Mitarbeiter sie einstellen sollten. |
MIKROÖKONOMIE
Mikroökonomie ist die Untersuchung der Verhaltensbeziehungen, ökonomischer
Beziehungen und ökonomischer Policen in Bezug auf jeden Einzelnen (Haushalte
und Firmen) in einer Marktwirtschaft.
Mikroökonomie beschäftigt sich mit dem Kaufverhalten eines einzelnen Individuums. Gleichermaßen wird untersucht, was die einzelne Firma verkaufen will. Solch eine Studie kann zum Beispiel darüber Aufschluss geben, welchen Preis bestimmte Güter haben. |
DIAGRAMME
Diagramme werden in der Wirtschaft häufig genutzt. Dadurch kann optisch die
Beziehung zwischen zwei Variablen dargestellt werden. Die unabhängige Variable
ist normalerweise auf der horizontalen Achse des Diagramms dargestellt, während
sich die abhängige Variable auf der vertikalen Achse befindet.
DIREKTES VERHÄLTNIS
Eine direkte oder positive Beziehung findet statt, wenn sich zwei Variablen
gleichzeitig in dieselbe Richtung bewegen. Wenn zwei Variablen genau ähnlich
sind, neigt sich die Kurve von links nach rechts oben.
UMGEKEHRTES VERHÄLTNIS
Eine umgekehrte oder negative Beziehung findet statt, wenn sich zwei
Variablen gleichzeitig in die gegensätzliche Richtung bewegen. Die Kurve einer
umgekehrten Beziehung neigt sich von links nach rechts unten.
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